Eine Woche als Journalistin

von Annika Graf

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(Bild: Nick Eichmann)

Am Montag, den 15. September, musste ich zu meinem ersten Tag im Praktikum erscheinen. Ohne grosse Erwartungen lief ich um kurz vor neun Uhr ins Büro ein. Ich wurde herzlich begrüsst und konnte dann nach einer kurzen Einführung im Büro zu einer Medienkonferenz im Stadtratssaal mitgehen. Als ich dort sass und die Sitzung begann, war ich als erstes sehr fasziniert von der Aussicht, die man dort oben hatte. Als ich etwas später auch anfing, zuzuhören, verstand ich praktisch nichts.

Ich liess meinen Blick etwas im Raum schweifen und sah dann, dass Kiino neben mir viele Notizen macht und kam dann etwas unter Druck, da es eigentlich auch meinen Auftrag als Journalistin war, etwas zu notieren. Als der ganze Spass fertig war, machte ich mir etwas Gedanken und fragte mich, wie kann man so etwas als Arbeit auswählen, man muss so viele Fremdwörter kennen, das würde ich mir sicher nie antun. Zurück im Büro schrieb ich mit der Hilfe von Tizian zwei kurze News, was mir sehr viel Spass machte, sie hatten beide etwas mit Sport zu tun, darum fand ich sie auch so spannend. Bei der Parlamentssitzung am Abend verstand ich noch weniger als am Morgen, mehr dazu aber in einem anderen Text. Als ich nach meinem Arbeitstag nachhause ging, war ich sehr erschöpft, aber ich war den ganzen Tag nur herumgesessen, was ich etwas schade fand. Am Folgetag hatte ich schon etwas mehr Bewegung, ich konnte mit dem Velo mit Gioia und Marit auf einen Dreh für ein Instagram Reel. Wir fuhren in der ganzen Stadt herum, von den Archhöfe bis zum Eulachpark. Den Nachmittag verbrachte ich dann auf der Polizeistation, wo wir eine Führung bekamen. Diese fand ich sehr eindrücklich, was man alles finden kann in so einer Station, als Polizistin sehe ich mich aber nicht. Erschöpft musste ich nach der Führung mit dem Velo noch 40 Minuten nach Hause fahren. 

Der Mittwoch startete mit einer Redaktionssitzung bereits um acht Uhr. Diese Sitzung war die einzige, die ich von vorne bis hinten verstanden habe. Klar hatte ich unbekannte Wörter gehört, ich konnte mir aber im Kopf etwas ausmalen, was sie bedeuten sollten. Nach dieser Sitzung konnte ich zu einem Bauplatz der Firma Wintisolar. Sie transportierten mit einer Drohne Solarpanels auf Dächer, mehr dazu in einem weiteren Text. Dort war ich mit der Kamera unterwegs und konnte Bilder machen, was mich sehr gefreut hat. Den Nachmittag verbrachte ich wieder mit kurzen News, die ich schreiben konnte, dieses Mal aber über eine Polizeimeldung. Der Donnerstag war der einzige Tag, an dem ich denn ganzen Tag nur im Büro verbrachte, ich schrieb wieder  News und las mich noch ins Thema ein für das Obergericht in Zürich, das wir am Freitag besuchten. Nach einer abenteuerlichen Reise zum Gericht, weil wir zuerst in den falschen Zug gestiegen waren, kamen wir schliesslich an. Als Erstes war ich sehr beeindruckt von diesem Saal, der sehr schön gebaut war. Während der Verhandlung kamen Fragen auf, da ich nicht alles ganz verstanden habe, die konnte ich aber im Nachhinein klären. 

Im Grossen und Ganzen fand ich diese Woche sehr spannend und ereignisreich. Ich lernte viel übers Schreiben und sah das Journalist:innen nicht nur vor ihrem Computer sitzen, sondern auch Bewegung in den Alltag bringen. 

Ich weiss nicht, ob ich es mir wirklich vorstellen kann, das dann auch als Beruf auszuüben. Ich habe aber noch etwas Zeit, um zu überlegen. Jedoch war ich sehr froh, dass ich mich für ein Praktikum bei der Zeitung entschieden habe, denn ich habe viel gelernt und sah so auch noch eine ganz andere Berufsrichtung. Falls ich mich für diesen Beruf entscheiden würde, müsste ich mir mehr Wissen aneignen, aber das kommt sich noch mit dem Alter, hoffe ich zumindest. Wenn ich noch mehr Wissen habe, würde ich diesen Beruf sicher noch von einer ganz anderen Seite sehen, denn ich könnte bei den anderen Themen  mitsprechen, würde mehr verstehen und könnte mir auch mehr Gedanken machen.

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Annika Graf schnupperte im Rahmen ihres FMS-Praktikums eine Woche im Journalismus.

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