So wird die Schützi in vier Jahren aussehen

Zwei neue Stirntribünen und ein neues Betriebs- und Garderobengebäude: Mit 35 Millionen Franken will die Stadt den Fussball-Campus fit machen für die Zukunft.

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Blick auf die Osttribüne (links) und die neue Stirntribüne (rechts) mit Gästesektor und Eulachkurve. (Bild: Nightnurse Images Zürich)

Eines betonten alle Vertreter:innen an der Medienkonferenz heute Mittag besonders: Das Stadion Schützenwiese muss saniert werden. «Egal, ob der FCW in der Super League oder der Challenge League spielt», sagte Stadträtin Martina Blum (Grüne) mit Nachdruck.

Vor allem die rund 70-jährige Haupttribüne müsse entlastet werden. In ihr befinden sich aktuell die Garderoben, darunter die fix zugeteilte der ersten Mannschaft, die Büros der Geschäftsstelle und weitere Räume. «Am Matchtag der Super League ist das Stadion den ganzen Tag gesperrt», erklärte Andreas Mösli, Kommunikationschef des FCW ‒ und damit auch die Haupttribüne. Junior:innen-Trainings seien dann zum Beispiel kaum mehr möglich.

«Zwei Dinge: Erstens steigen wir nicht ab. Und zweitens würde das Stadion auch für die Challenge League nicht mehr reichen.»

Andreas Mösli, Kommunikationschef FCW

Lösen soll dieses Problem ein Neubau, in dem sowohl für zwölf Garderoben als auch Platz für den Betrieb sein soll. Künftig hätte somit auch das Frauenteam des FCW eine fix zugeteilte Garderobe. Das Erdgeschoss ist als Einstellhalle für Betriebsfahrzeuge geplant.

Das viergeschossige Gebäude kommt hinter der Eulachkurve im Sektor D zu liegen, wo heute noch rund 30 Parkplätze zur Verfügung stehen. Diese fielen bis auf deren fünf weg, sagte der Projektleiter des Amts für Städtebau, Roman Wälti. Kosten soll der Neubau rund zwölf Millionen Franken, die Genauigkeit im Stadtratsantrag beträgt +/- 15 Prozent.

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Schul- und Sportvorsteherin Martina Blum (Grüne), FCW-Verwaltungsrat Christian Habegger, der Leiter des Sportamts Dave Mischler und FCW-Kommunikationschef Andreas Mösli um das Stadionmodell. (Bild: Tizian Schöni)

Die Fans dürfen sich besonders auf die beiden neuen Tribünen freuen, die an den Stirnseiten des Platzes gebaut werden sollen. Sie werden etappenweise ausgebaut, sodass der FCW auch während der Bauarbeiten auf der Schützi wird spielen können. Zwar bedeute dies ein temporäres Heruntersetzen der Kapazität um die etwa 2300 Plätze auf den Stirnseiten, sagte Andreas Mösli. «Wirtschaftlich ist das aber immer noch interessanter, als auswärts zu spielen.» Und auch für die Fans dürften Matches im eigenen Stadion weit bequemer sein als eine Saison in Schaffhausen oder St. Gallen. 

Als Erstes ist der Sektor B mit Bier- und Sirupkurve nach Abschluss der Saison im Frühling 2027 dran. Ein Jahr später soll die erste der beiden neuen Stirntribünen fertig sein, rechtzeitig für die Saison 28/29. Danach startet die zweite Etappe auf der gegenüberliegenden Seite bei Eulachkurve und Gästesektor. Laut Planung wäre der gesamte Umbau 2029 abgeschlossen.

Das Volk wird voraussichtlich im Herbst 2026 über die 35 Millionen Franken entscheiden. Denn im Parlament wird der Kredit kaum umstritten sein. SP, Grüne und AL hatten sich schon in der Debatte um den Projektierungskredit für den Stadionausbau ohne Wenn und Aber ausgesprochen. Die Bürgerlichen forderten zwar gemeinsam mit den Parteien aus der Mitte mehr Mitbestimmung des Parlaments ein, waren grundsätzlich aber ebenfalls für den Stadionausbau. In einer Stellungnahme der EVP von heute Morgen ist der Grundton positiv. Und auch die GLP begrüsst die Vorlage grundsätzlich, wie die Partei auf Anfrage schreibt. Sie fordert jedoch mehr Transparenz bei den Kosten: Es sei noch kein Gesamtbild vorhanden, so fehlten zum Beispiel Nutzungskosten und prognostizierte Einnahmen und die Kosten des gesamten Stadionausbaus.

Damit meint die Partei das zweite Teilprojekt auf dem Schützi-Campus. Perspektivisch soll nämlich die unter Schutz stehende Haupttribüne saniert und im selben Zug auch das ganze, fünf Hektaren grosse Areal entwickelt werden.

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    Das Stadion mit Sulzer-Hochhaus im Hintergrund. Hinter der Stirntribüne mit Gästesektor und Eulachkurve ist das neue, viergeschossige Garderoben- und Betriebsgebäude zu sehen. (Bild: Sollberger Bögli Architekten)
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    Die Stadionecke zwischen der Bierkurve und der Osttribüne von der Schützenstrasse aus gesehen. (Bild: Sollberger Bögli Architekten)
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    Die neue Stirntribüne, auf der die Sirupkurve (links) und Bierkurve (rechts) bereits untergebracht sind. (Bild: Sollberger Bögli Architekten)
WNTI-Portrait-Tizian-Schoeni

Wie die meisten Journalist:innen in Winterthur studierte auch Tizian an der ZHAW. Anders als die meisten aber begann er in der Kommunikation, bevor ihn der Journalismus rief. Nach fünf Jahren bei Zuriga startete Tizian bei der Andelfinger Zeitung in den Lokaljournalismus.

Doch bereits nach zweieinhalb Jahren zog es ihn weiter. Allerdings nicht, weil er die Passion für die journalistische Paradedisziplin verloren hatte, im Gegenteil. Als Mitgründer und Chefredakteur von WNTI, macht er jetzt das, was "Winti Chinde" am besten können – über ihre Stadt erzählen.

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